„Sehr geehrte Scrum-Day-Interessenten, leider ist der Scrum Day 2015 ausgebucht!“ Diese Meldung auf der Website des Veranstalters wird viele enttäuschen, die sich dieser Tage noch für den kleinen, aber feinen Fachkongress in Stuttgart akkreditieren möchten. Die große Resonanz überrascht uns nicht – agiles Projektmanagement boomt.

Fehlerkultur, Skalierung, Agile Transition: Auch dieses Jahr greift das hochkarätig besetzte Programm des Scrum Day wieder zahlreiche Themen auf, die uns und unsere Kunden beschäftigen. Unser Tipp für Einsteiger in das agile Projektmanagement: der Vortrag „Standardisierung vs. Kultur: Klassisches und agiles Projektmanagement im Vergleich“. Bei dieser Frage spüren wir in unseren Beratungsgesprächen häufig die Verunsicherung der Projektverantwortlichen – kein Wunder angesichts des Tauziehens zwischen klassischen und agilen Methoden. Ist Agilität wirklich Trend oder nur Hype? Ist klassisches Projektmanagement tot – oder nur tot geredet? Prince2 oder Scrum, Kanban oder V-Modell XT, Extreme Programming oder Design Thinking – was passt wirklich zu uns und unseren Prozessen?

Was wir unseren Kunden empfehlen: Aufgeschlossenheit für die Vorzüge, aber auch für die Grenzen beider Seiten. Die Bereitschaft für Veränderung im Unternehmen. Und das Bewusstsein, dass sich Standards und Selbstorganisation nicht zwangsläufig ausschließen. Unsere Erfahrung zeigt: Auch klassische Methoden haben in vielen Bereichen nach wie vor ihre Berechtigung. Aber auch dann kann ein agiles Mindset die Prozesse entscheidend verbessern und so dazu beitragen, desaströse Projekt-Havarien zu vermeiden. Mit Transparenz, Fehlertoleranz und Teamorientierung statt Scheuklappen und starren Planungsmechanismen.

Wie wird moderne Softwareentwicklung in fünf oder zehn Jahren aussehen? Das wüssten wir auch gerne. Wir sind davon überzeugt, dass sich das Verständnis von Projektmanagement stark verändern wird, und damit zwangsläufig die Unternehmenskultur und das Management. Auch die Frage nach „der“ richtigen Methode wird in einigen Jahren garantiert sehr viel weniger dogmatisch beantwortet werden als heute. Schon jetzt zeigt sich ein Trend hin zu pragmatischen Mischformen aus klassischen Methoden und agilen Ansätzen (vgl. Studie „Status quo Agile“). An Stelle einer Nutzung streng nach Regelwerk treten Kombinationen verschiedener Modelle oder deren selektiver Einsatz von Fall zu Fall. Zugegeben, diese Denkweise ist nicht unumstritten und noch weit entfernt von gängiger Praxis, aber in zahlreichen Unternehmen bereits erfolgreich erprobt. Wir finden: Erlaubt ist, was Ihrem Unternehmen nützt und Ihr Projekt voranbringt!

Doch zurück zum Scrum Day: Haben Sie eines der begehrten Tickets ergattert? Dann wünschen wir Ihnen spannende Vorträge und einen inspirierenden Austausch mit Kollegen und Experten!

Und falls Sie Lust haben, mit uns über klassische und agile Methoden im Allgemeinen oder Ihr Projekt im Speziellen zu diskutieren: Wir freuen uns über alle Kommentare!

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Dank langjähriger Erfahrung in der Produktentwicklung ist Giancarlo Girardi der ideale Sparringspartner für Teams, die nicht nur Produkte und Prozesse, sondern auch ihre Zusammenarbeit verbessern möchten. Er versteht sich als Brückenbauer zwischen Menschen und Kulturen.

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