„In Unternehmen ist die Auffassung verbreitet: Organisationsentwicklung ist schwierig, langwierig und teuer, also nichts für Krisenzeiten.“

Dieses Zitat aus einem Artikel im Harvard Business Manager ist 40 Jahre alt, doch auch heute sehen viele Führungskräfte Organisationsentwicklung als “Gutwetter-Job”, als sinnvolles, aber anstrengendes Projekt für ruhiges Fahrwasser.

Es ist mir ein Anliegen, diesen Blick auf Organisationsentwicklung zu verändern. Organisationsentwicklung ist kein Mammutprojekt, das es zu “stemmen” gilt, sondern ein Prozess, den Sie aktiv gestalten können, so dass er zu Ihrer Situation und Ihren Ressourcen passt. Eine Abfolge kleiner und großer Verbesserungen, die Ihr Unternehmen vorwärts bewegen. In Ihrem Tempo.

Meine Botschaft: Wandel kann sich leicht anfühlen!

Der Status Quo

In den Wirtschaftswissenschaften ist Veränderung positiv konnotiert. Schon vor rund 100 Jahren bezeichnete der Change-Vordenker Joseph Schumpeter Wandel und Innovation als “positive Transformatoren der Wirtschaft und Gesellschaft”. Mehr noch: Umbruch und die Erschaffung von Neuem gelten als Grundvoraussetzung für den nachhaltigen Erfolg wirtschaftlicher Systeme.

Trotzdem schwingt beim Thema Organisationsentwicklung in vielen Unternehmen eine gewisse Schwere mit. Warum ist das so?

Jede Veränderung bedeutet ein Abwägen zwischen verschiedenen Optionen und Polen. Zwischen Bewahren und Fortschritt, zwischen Risiko und potenziellem Ertrag, zwischen langfristiger Strategie und Quick Wins. Hinzu kommt, dass Unternehmen komplexe Systeme sind, d.h. es lässt sich meist nicht exakt vorhersagen, wie das System als Ganzes und die einzelnen Teilbereiche auf Veränderungen reagieren.

Was ich aktuell aus vielen Gesprächen mitnehme: Die Sorge, das Falsche oder Fehler zu machen, führt zum Aufschieben wichtiger Entscheidungen im Management. Oft haben auch gescheiterte Change- und OE-Projekte Frustration hinterlassen. Oder es fehlt ein konkretes Ziel und die Klarheit für den richtigen ersten oder nächsten Schritt. Unternehmen haben die Pause-Taste gedrückt oder verzetteln sich im Planungsmodus.

Unsere Vision von Organisationsentwicklung

Was moderne Organisationsentwicklung braucht, ist mehr Leichtigkeit, mehr Freude am Gestalten, mehr Optimismus, mehr Fokus auf die Chancen. Zügige erste Erfolge, die den nötigen Schwung verleihen, um in Bewegung zu bleiben. Ein funktionierendes Risikomanagement, damit Unternehmen auf Kurs bleiben und rechtzeitig gegensteuern. Maximale Transparenz, um auch bei Skeptikern Vertrauen in den Wandel aufzubauen.

Vor allem geht es darum, ins Tun zu kommen, raus aus dem Planungsmodus. Einfach mal machen, könnte ja gut werden!

Agilität bildet genau diese Brücke zwischen systemischer Strategie und pragmatischer Realisierung und bricht das Big Picture in konkrete, machbare Schritte herunter. Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche Transformationen begleitet und sind davon überzeugt, dass agile Spielregeln den “Knoten” lösen können, der viele Unternehmen gerade lähmt.

Wie funktioniert agile Organisationsentwicklung in der Praxis?

Kurz zusammengefasst bedeutet agile Organisationsentwicklung, dass sich Unternehmen Schritt für Schritt an ihre Vision “herandrillen” – wie es agile Produktentwicklungsteams in komplexen Projekten seit vielen Jahren erfolgreich tun. Es ist Zeit, dass wir diese Erkenntnisse nicht nur auf die Entwicklung von Produkten anwenden, sondern auf die Weiterentwicklung der gesamten Organisation übertragen.

  • Iterative Zyklen und Lernschleifen
    Veränderungen werden in überschaubare, klar definierte Maßnahmen eingeteilt und deren Nutzen in kurzen Zeitabständen bewertet. So entstehen Lernschleifen, in denen Ideen und Hypothesen mit kalkulierbaren Ressourcen getestet werden können.
  • Verwendbare Ergebnisse und Transparenz
    Jeder Zyklus hat ein messbares Ergebnis mit einem Mehrwert für das Unternehmen. So entstehen Quick Wins, die den Nutzen des Wandels sichtbar und erlebbar machen, die Beteiligten motivieren und Umsetzungsenergie freisetzen.
  • Reflektion und Flexibilität
    Jeder Zyklus liefert wertvolle Informationen und Feedbacks, die als Basis für die nächsten Lernschleifen dienen. Nur Veränderungen, die einen Nutzen bringen, werden fortgeführt. So wird die Transformation laufend verfeinert und an aktuelle Anforderungen angepasst.

Wir visualisieren unsere Zusammenarbeit in der agilen Organisationsentwicklung gerne als Bergtour:

Sie kommen aus Ihrem Basislager mit einer Vision und mit einem “Rucksack” voller Herausforderungen, Wünsche und Ideen zu uns.

Gemeinsam prüfen wir das Terrain, teilen Ihre Tour in machbare Etappen ein und wählen das erste Etappenziel aus.

Nach jeder Etappe prüfen wir, ob wir das gewünschte Ergebnis erreicht haben und justieren bei Bedarf nach.

Aus der neu erreichten Perspektive heraus orientieren Sie sich dann neu, was Ihr nächstes Etappenziel sein könnte – und ob Sie weiterhin in einer Seilschaft mit uns oder allein weitergehen möchten.

© Teamprove GmbH

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Matthias Pauers

Geschäftsführer, Coach & Berater

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Fasziniert von agilen Methoden begleitet Matthias Pauers Führungs­kräfte auf dem Weg zum „Agile Leader“ und unterstützt Organisationen beim Change Management. Seine Schwer­punkte sind Unternehmens­kultur und Führung, Coaching, Anforderungs­management und Design Thinking.

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