Wir lieben Coaching, weil es für Unternehmen so hilfreich ist. Auch renommierte Studien und Umfragen belegen, dass Unternehmen und Mitarbeitende, die Business Coaching nutzen, von zahlreichen Vorteilen profitieren – vorweg einige spannende Fakten:

  • Coaching verringert die Personalfluktuation um 65% (Workplace Wellness Trends)

  • Coaching senkt die Kosten für Fehlzeiten um bis zu 43% (Engagement Index)

  • 91% der Coachees verbessern ihre Selbstreflexion und finden mehr Sinn in ihrer Tätigkeit (CoachHub)

  • Leadership Coaching erzielt einen ROI von 529% (MetrixGlobal)

  • Coaching verdreifacht die Kreativität (Metastudie „Does Happiness Lead to Success”)

  • Mitarbeitende, die an einem Coaching teilnehmen, werden 5x häufiger befördert als Mitarbeitende, die nicht an einem Coaching teilnehmen (Sun Microsystems)

  • Zwei Drittel der Coachees können nach dem Coaching ihre Work-Life-Balance besser kalibrieren (Haufe / ICF Global)

Wir erleben das auch so. Coaching bietet zudem noch viel mehr.

Viele Unternehmen, in denen unsere Coaches unterwegs sind, können sich ihren Arbeitsalltag ohne “Coaching” nicht mehr vorstellen. Manchmal erleben wir auf Unternehmensseite aber auch Vorbehalte, Ängste und Unsicherheiten, die dazu führen, dass Coaching in Lernprozessen eher nicht eingesetzt wird. Ich möchte das ändern und Ihnen mit einem kleinen Loblied auf Coaching dieses wunderbare Personalentwicklungsinstrument ein wenig näher bringen.

Coaching ist wie ein lebendiger Spiegel, der mit uns spricht

Kennen Sie das auch? Sie waren auf einem Seminar, bei dem es auch um ihre persönliche Haltung ging, und haben den Impuls mit nach Hause bekommen, das Gelernte an Ihren Spiegel zu heften oder zu schreiben, damit Sie die neuen Sätze verinnerlichen. Oft handelt es sich dabei um ein Reframing (Umdeuten, einen anderen Rahmen geben) von Glaubenssätzen wie “Eigenlob stinkt”. Dann schreiben wir auf unseren Spiegel “Eigenlob stimmt”. Unser Spiegelbild lädt uns dazu ein, uns aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten bzw. einen anderen Rahmen dafür zu verwenden. Unsere inneren Bilder über uns selbst bekommen Hilfe in ihrer Neuwerdung.

Beim Coaching ist es ähnlich: Hier ist es der Coach, der dem Coachee den “Spiegel” vorhält und hilft, z. B. eigene Glaubenssätze wahrzunehmen, die uns prägen und manchmal auch Leiden zufügen. Wenn wir z. B. früher immer wieder gehört haben “erst die Arbeit, dann das Vergnügen” – und als Manager oder Managerin haben Sie sehr viel Arbeit – dann könnte es sein, dass das Vergnügen zu kurz kommt und Sie eine Arbeitswoche mit 60-70 Wochenstunden haben. Vielleicht haben Sie sogar aufgrund Ihres Glaubenssatzes unbewusst genau diesen Job als Manager:in gewählt? Sie kommen jeden Abend viel zu spät aus Ihrem Büro nach Hause, die wesentlichen Ereignisse Ihrer Familie schwimmen schon lange an Ihnen vorbei. Dann laufen Sie Gefahr, aufgrund des hohen Stress-Pensums an typischen Stresserscheinungen zu erkranken. Ein Coach hört Ihnen dann aufmerksam zu, er nimmt wahr, in welcher Situation Sie sich befinden und entwickelt ein Verständnis für die möglichen Gründe, die vielleicht die Ursache für Ihr Verhalten sein können. Er hält Ihnen mit seiner Hypothese den Spiegel vor und fragt Sie, ob Sie auch sehen, was er „sieht“. Langsam und feinfühlig tastet er sich vorwärts in Ihre Innenwelt und Ihre möglichen Glaubenssätze und fragt Sie immer wieder, ob das Ihre Entscheidung war, so zu leben. Er führt Sie dann hinein in die Welt Ihrer Erfahrungen und fragt Sie, wann dieser Glaubenssatz wichtig war in Ihrem Leben und er seine Berechtigung hatte. Können Sie sich vielleicht nun von diesem Satz, von dieser Lebenshaltung selbstbestimmt verabschieden und Platz für einen neuen Glaubenssatz machen? Sind Sie bereit, dafür die Verantwortung zu übernehmen?

Coaching ist wie ein perfektes Paar Schuhe zu kaufen

Wir hatten vor etlichen Jahren hier auf dem Land ganz in der Nähe ein exzellentes Schuhgeschäft. Der Eigentümer war schon lange in Rente und immer noch mit Herzblut dabei. Er hatte nicht nur die beste kleine, aber feine Auswahl an Schuhen, die Sie sich vorstellen können, sondern er besaß auch ein Händchen dafür, wie man die Menschen in dieser Region mit neuen Ideen wie “Event-Shopping” begeistern kann. In jedem Fall hatte der Geschäftsführer eine exzellente Menschenkenntnis und so begrüßte er mich eines Tages an der Tür mit den Worten “Hallo Frau Niehaus, Ihnen geht es gut, Sie haben mehr Geld bekommen?” Woher wusste er das? Er sah es an meiner Körperhaltung, meinem Gang, meiner Mimik und Gestik und meinem Tonfall, einfach an allem, ihm konnte man nichts vormachen. Er führte mich durch den Laden, fragte, was genau ich bräuchte, was mir wichtig ist, zeigte mir unterschiedliche Schuhe und coachte mich ganz nebenbei, wenn es darum ging, auch mal etwas mehr zu wagen und mich ein wenig aus der “Normal-Zone” heraus zu wagen. Das Ergebnis war immer das gleiche: er verkaufte mir jedes Mal die besten Paar Schuhe, die perfekt zum Anlass und zu mir passten und gleichzeitig einen neuen Entwicklungsschritt für mich bedeuteten.

Beim Coaching ist es ähnlich: der Coach ist ein Profi. Er kennt sich auf dem Gebiet des Coaching aus, wie der Schuhverkäufer beim Schuhe verkaufen und begrüßt den Coachee an der “Eingangstür”. Schon da “vorne” kalibriert er, wie es dem Coachee geht und empfängt den Coachee so, dass er sich wohlfühlen kann und gerne in den Coaching-Raum (auch virtuell) eintritt. Dort holt er sich seinen klaren Auftrag: Was braucht der Coachee? Was soll am Ende besser sein? Woran erkennt der Coachee den Erfolg des Coachings? Wir beobachten im Coaching sehr oft, dass die “Schuhe”, um im Bild zu bleiben, unseren Coachees nicht passen. Sie drücken irgendwo, sind ausgetreten, manchmal sind sie auch einfach zu groß und der Coachee hat irgendwann unterwegs einfach die falschen Schuhe angezogen oder seine alten Schuhe nicht abgelegt. Die Aufgaben, die er übernommen hat, sind eine Nummer zu groß und es gab keine Zeit, zurückzugehen und passende Schuhe auszusuchen und anzuziehen. Wir nehmen unsere Coachees dann immer mit in “das Schuhgeschäft”, fragen nach der Größe, der Stilrichtung und nach dem Zweck, der erfüllt werden soll. Natürlich sollen die Schuhe auch farblich gefallen und der Coachee soll sich mit ihnen wohlfühlen und letzten Endes sollen sie seiner Identität Ausdruck verleihen. Im beruflichen Umfeld sprechen wir hier von passenden Aufgaben, die am besten den Kompetenzen entsprechen, genügend herausfordernd sind und Sinn-Erfüllung geben. Das alles hat Platz im Coaching. Denn: Sie brauchen die richtigen Paar Schuhe für Ihren Job, sonst kommen Sie nicht weit.

Coaching ist wie ein Berglift auf einem steilen Wanderweg

Klettersteige gehören zum Wandern dazu, wenn man hoch hinaus will, um den Ausblick zu genießen. Manchmal möchte man aber weitere Wege wandern und nicht so viel Zeit auf einem Klettersteig verlieren, obwohl man gut trainiert ist. Ein anderes Mal möchte man nur die Abfahrt auf den Skiern genießen. Den Weg mit den Skiern im Schnee hoch zu staksen, macht dann wenig Sinn. Gut, dass es Berglifte gibt, um weiter zu kommen, unpassierbare Wege zu überwinden oder Kraft zu sparen für die steilen Abfahrten und die steilen Wanderwege abwärts.

Beim Coaching ist es ähnlich: Manchmal sind die Wege, die vor einem liegen, unpassierbar oder zumindest unübersichtlich. Es fehlt die Kraft, weiterzulaufen. Der nächste Berg erscheint zu hoch, die Kräfte schwinden und es liegt nahe, aufzugeben. Coaching lädt ein, sich gemeinsam mit dem Coach in den Sessellift zu setzen, die Beine baumeln zu lassen, sich das Ganze von oben anzusehen und gemeinsam mit dem Coach zu überlegen, wie und an welcher Station man ankommen möchte und welcher Weg danach besonders gut geeignet ist, um seine Ziele zu erreichen oder zu sehen, wie es weitergehen soll. Manchmal möchte man aber einfach nur die schnelle Abfahrt genießen. Dann kann Coaching helfen, sich auf den nächsten Erfolg, das neue Projekt vorzubereiten und richtig gut durchzustarten.

Coaching ist wie eine Hochzeit mit sich selbst

Haben Sie schon mal sich selbst geheiratet? Natürlich nicht. Haben Sie sich selbst schon mal das Ja-Wort gegeben? Auch nicht? Haben Sie schon mal vor dem Traualtar gestanden? Vor dem Traualtar oder auch vor dem Standesbeamten gibt man dem geliebten Menschen sein Ja-Wort. Dieser geliebte Mensch gibt auch Ihnen sein Ja-Wort. Es gilt für gute und schlechte Tage, in guten und in schwierigen Zeiten. Wie wunderbar. Haben Sie sich selbst schon mal Ihr Ja-Wort gegeben? Vertrauen Sie sich selbst und nehmen Sie sich so an, wie Sie sind, mit all Ihren Talenten, Ihren Schattenseiten, Ihren Eigenarten, Wünschen und Sehnsüchten? Können Sie sich selbst lieben? Wenn Sie sich selbst angenommen haben, fällt es Ihnen vielleicht etwas leichter, die folgende Frage mit “Ja” zu beantworten: Sind Sie bereit, die Verantwortung nicht nur für einen geliebten Menschen zu übernehmen, sondern dafür zunächst die Verantwortung für Ihr eigenes Leben anzunehmen und sich bei Bedarf Unterstützung zu holen? Diese beiden Dinge widersprechen sich nicht.

Beim Coaching ist es ähnlich: Oft erleben wir Menschen, die durch ihr Daily Business wie Getriebene sind. Von Selbststeuerung fehlt oft jede Spur. Das fängt schon beim Terminmanagement und der Flut an Emails an. Systemisch betrachtet haben diese Personen oft den Überblick verloren und bekommen Vorgaben, die sie umzusetzen haben. Sie scheinen nicht selbst die Zügel in der Hand zu haben, sondern wirken, als hätten sie sich wie ein Gaul vor einen Karren spannen lassen. Wenn wir als Coaches dann danach fragen, ob sie sich bewusst für diese Position entschieden haben, wird deutlich, dass sie diese nicht aktiv gewählt haben. Gleichzeitig sehen sie keinen Ausweg aus ihrer Situation und treffen auch keine wirkliche Entscheidung, aus ihrer passiven Rolle und damit aus dieser Situation herauszufinden. Ich bin der Meinung, dass es für diesen Weg zwei wesentliche Schlüssel gibt. Der eine ist die Selbstliebe und der eigene Selbstwert. Der andere folgt daraus und bedeutet Selbstverantwortung. Solange ich anderen Menschen, Organisationen und Systemen die Verantwortung über mein Leben und Gelingen gebe, bin ich nicht aktiv an Lösungen interessiert, sondern gebe die Steuerung ab. Die Zügel selbst in die Hand zu nehmen, verunsichert zunächst. Verantwortung zu übernehmen, kann auch Angst auslösen. Wir helfen im Coaching dabei, die Position des Coachees zu analysieren, bei Bedarf neu zu definieren und sich neu auszurichten. Wir unterstützen dabei, Steine aus dem Weg zu räumen, wenn es darum geht, ein eigenverantwortliches Leben, auch im Beruf, zu führen.

Coaching ist wie ein Löffel Honig pro Tag

Honig hat eine antibakterielle Wirkung und enthält viele Antioxidantien und Inhaltsstoffe, die sich positiv auf unser Herz, den Cholesterinspiegel, unser Gehirn, unsere Nerven und unseren Magen auswirken. Damit fängt Honig durch seine Wirkung vieles auf, was durch Stress in unserem Körper ausgelöst werden kann wie Reizmagen-und Darm, Verengung von Blutgefäßen und Herzerkrankungen, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, permanente Anspannung.

Beim Coaching ist es ähnlich: Schon eine Stunde wöchentlich oder monatlich helfen uns, für eine gewisse Zeit, die stressigen Themen loszulassen und sich von der Daueranspannung ein wenig zu lösen. Die Blutgefäße weiten sich und werden aufnahmefähig. Wir können uns den Themen widmen, die für uns wichtig sind. Gute Gedanken und Impulse können nun wieder von uns aufgenommen werden, unser Herz kann wieder etwas runder laufen. Wir nehmen uns Zeit zum Luftholen und pumpen wieder mehr Sauerstoff in unser System. Den Sauerstoff brauchen wir dringend, um leben und arbeiten zu können. Manchmal gelingt es am Ende des Tages, nachdem alles geschafft ist, sogar besser zu schlafen. Vielleicht klappt das sogar noch einfacher, weil wir mit dem Coach zusammen (live oder virtuell) einen Spaziergang gemacht haben.

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Ursula Niehaus war als Organisationsentwicklerin bei Teamprove tätig.

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