Aller Anfang ist schwer. Das gilt auch für Product Owner*innen (PO). Gerade die ersten 100 Tage sind enorm wichtig, denn je schneller ein gutes Fundament gelegt wird, umso zügiger tragen Product Owner*innen zur Wertmaximierung des Produkts und des Teams bei. Mentoring durch Kollegen oder durch externe Begleitung kann hier einen wichtigen Beitrag leisten.

Product Owner*innen übernehmen von Anfang an viel Verantwortung, müssen sich aber gleichzeitig in ihrer neuen Rolle einfinden, vielleicht ist auch die agile Arbeitsweise noch ungewohnt oder der Wechsel in eine neue Organisation erfordert Eingewöhnung.

Dabei ist es nicht gerade wenig, was der Scrum Guide fordert

  • Ein Produktziel entwickeln und klar kommunizieren
  • Die Product-Backlog-Items (PBIs) erstellen und eindeutig kommunizieren
  • Das Product Backlog managen (dazu zählt, dass die PBIs nach Mehrwert sortiert sind und das Backlog als ganzes transparent und sichtbar ist und von allen verstanden wurde)

Kurz gesagt sorgt der Product Owner dafür, dass die jeweils wichtigsten Anforderungen zur richtigen Zeit umgesetzt werden – er trägt also die Verantwortung für die Profitabilität.

Reicht ein typischer zwei- oder dreitägiger Kurs mit PO-Zertifikat zur Vorbereitung?

In den meisten Fällen nicht. Um den Aufgaben der PO-Rolle gerecht zu werden, müssen sowohl das theoretische Wissen als auch die Techniken und das Verständnis der agilen Methoden und Werte vorhanden sein und gelebt werden.

Ideal ist es, wenn im Unternehmen erfahrene Scrum Master*innen oder Product Owner*innen unterstützend zur Seite stehen, so dass neue Kolleg*innen reibungsloser in die neue Rolle hineinwachsen können. Zum einen geben sie ihr Wissen, ihre Erfahrungen und bewährte Techniken weiter und helfen bei der Erprobung. Zum anderen wird so unter Anleitung das Verständnis der Scrum-Werte und des Agilen Manifests vertieft. (Auch wenn das Agile Manifest ursprünglich aus der agilen Softwareentwicklung stammt, hat es sich längst in vielen Bereichen außerhalb der Softwareentwicklung etabliert. Auch der neue Scrum Guide 2020 trägt dieser Entwicklung Rechnung und wurde ganz bewusst branchenunabhängig formuliert.)

Es sind keine erfahrenen Kolleg*innen im Unternehmen oder sie haben keine Zeit?

Dann lohnt sich eine externe Unterstützung für die ersten 100 Tage. In der Funktion von “Mentor*innen” helfen wir ganz gezielt dabei, die Einarbeitungszeit zu verkürzen – mit Beratung, Coaching, Training, mit der Vermittlung des benötigten Wissens, dem Einüben und Umsetzen in die Praxis. Auch Techniken wie Jobshadowing können zum Einsatz kommen: Bei dieser Methode werden neue POs über einen gewissen Zeitraum in ihrem Arbeitsalltag begleitet, um Feedback und Unterstützung zu geben und so den Einstieg erfolgreicher zu gestalten. Jobshadowing funktioniert übrigens auch remote sehr gut!

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Chris Krumm war als Scrum Master und Agile Coach bei Teamprove tätig.

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