In unserer Blog-Serie „O-TON“ plaudern wir über unseren Job und unsere Leidenschaft für Organisationsentwicklung und Agilität – diesmal mit Corina Stumhöfer, die unser Team seit Januar 2023 in der Personalentwicklung und im Business Development unterstützt.

1.Corina, du bist “interne Organisationsentwicklerin” bei Teamprove. Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?

Meine Aufgaben sind sehr vielseitig. Ich steuere alle Aktivitäten im Bereich Personal, übernehme einige administrative Aufgaben und organisiere Veranstaltungen wie unsere Teamprove Days. Ich kümmere mich darum, dass unsere Unternehmenswerte präsent bleiben – nicht nur in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden, sondern auch in unserem internen Team-Alltag. Aktuell bauen wir außerdem einen externen Berater-Pool auf, da bin ich die erste Ansprechpartnerin und Koordinatorin. 

2.Bleiben wir kurz beim Berater-Pool: Welches Konzept steht hinter der Idee?

Mit dem Berater-Pool möchten wir Kundenprojekte noch flexibler begleiten können, beispielsweise wenn unsere Coaches im gewünschten Zeitraum nicht ausreichend Kapazitäten frei haben oder wenn in einem Projektteam spezielle Kompetenzen benötigt werden. Wir erweitern also sowohl unsere Manpower als auch unser Portfolio. Momentan feilen wir an den Konzeptdetails und starten mit der Akquise. In den letzten Wochen habe ich erste Gespräche mit potenziellen externen Beratenden geführt, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte, was die Erwartungen sind usw. Es ist sehr spannend! Wichtig ist mir, dass wir es schaffen, den “Teamprove-Spirit” auch in einem wachsenden Berater-Pool zu verankern. Und dass wir nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zusammenpassen.

3.Du bist zertifizierte Scrum Masterin und hast bei deinem ehemaligen Arbeitgeber einige Jahre in dieser Position in einem agilen Team gearbeitet. Was begeistert dich an Agilität? 

Agil bedeutet für mich lebendig und anpassungsfähig. Situativ auf Unvorhergesehenes zu reagieren. Dinge ausprobieren. Vielleicht Fehler machen und es dann auf eine andere Art und Weise versuchen. Man verzichtet auf starre Pläne, kann in kleinen Schritten flexibel auf Kundenwünsche eingehen und sich somit stetig iterativ weiterentwickeln. Man arbeitet selbstorganisiert, motiviert, immer das Ziel im Blick und fokussiert sich darauf, das Vorhaben zum Erfolg zu führen.

Meine Tätigkeit als Scrum Masterin hat mich einfach durch und durch mit Freude erfüllt. Am Anfang war es herausfordernd, mein Team, das bis dahin eher nach einer traditionellen Vorgehensweise gearbeitet hatte, für Agilität zu öffnen. Es war ein Prozess, aber mit jedem Sprint und jedem Scrum Event wurden wir besser. Am Ende haben wir unser Ziel erreicht und das Team war zurecht stolz auf sich.

4.Was sind aus deiner Sicht die größten Hürden für agil arbeitende Teams?

Das falsche Verständnis von Agilität! Agil ist in aller Munde, aber agil ist nicht gleich Scrum oder Standup-Meetings und schon gar nicht Laissez-Faire. Außerdem kommt der Wunsch nach agilem Arbeiten oft aus der Führungsetage, ohne vorher mit den Mitarbeitenden zu sprechen, manchmal auch mit falschen Vorstellungen oder Erwartungen. So glauben manche, Agilität sei das Allheilmittel für jegliche Art von Problemen im Unternehmen. Die agile Transformation wird verordnet wie eine Wunderpille, ohne das Team in diese wichtige Entscheidung einzubeziehen. Andere wiederum wollen sich diesen Hype einfach nicht entgehen lassen und springen ebenfalls auf den Zug auf. Einen schlechteren Start kann es fast nicht geben. 

5.Im agilen Mindset sind unter anderem Werte und Haltung wichtig. Hast du einen Tipp, wie es gelingt, dass Unternehmenswerte wirklich mit Leben gefüllt werden?

Jeder und jede Mitarbeitende sollte sich mit den Unternehmenswerten identifizieren können, sich also darin wiedererkennen. Die Werte müssen echt und passgenau für das jeweilige Unternehmen sein: Was macht das Unternehmen aus? Was halten die Mitarbeitenden für wichtig und richtig? Es ist wie ein selbstgemaltes Bild, das das Wesen und das Handeln eines Unternehmens zeigt. Um dieses “Bild” greifbar zu machen, könnte man die Werte auf einer Tafel visualisieren und im Eingangsbereich platzieren. Oder wie wäre es für verteilte Teams mit einem Video oder Bildschirmschoner? Doch es darf nicht bei einem Bild bleiben. Unter anderem müssen Führungskräfte die Werte auch täglich vorleben, denn sie haben eine Vorbildfunktion für alle Mitarbeitenden. Die Unterstützung eines externen, neutralen Beraters halte ich für sinnvoll, wenn die Frage “Leben wir unsere Werte bereits?” verneint wird. Mit Hilfe von Formaten wie Workshops, Infotagen oder Einzelcoachings kann auch die Geschäftsleitung die Werte verinnerlichen und sie so aktiv weitergeben. Es ist wichtig, immer wieder mit den Mitarbeitenden über die Werte zu sprechen und zu diskutieren, bis sie im Alltag allgegenwärtig sind. Das ist ein Prozess.

6.Du hast bei Teamprove wie selbstverständlich die Rolle einer Feelgood-Managerin übernommen. Liegen dir als ehemalige Scrum Masterin Themen wie Fürsorge und Motivation besonders am Herzen? 

Natürlich ist es mir ein Bedürfnis für meine Kolleg:innen da zu sein, das ist ja Teil meines Jobprofils! Das geht aber nicht nur mir so, denn unsere Werte sind dem gesamten Teamprove-Team wichtig. Jede:r von uns nimmt sich trotz vollem Terminkalender die Zeit zuzuhören, nachzufragen, zur Seite zu stehen. Das ist großartig!

7.Teamprove arbeitet als verteiltes Team. Was ist nach den ersten Monaten dein Zwischenfazit zu diesem Arbeitsmodell hinsichtlich Selbstorganisation, Kollaboration und Teamspirit?

Schon als Scrum Masterin habe ich Selbstorganisation als Vorteil verstanden. Es fällt mir nicht schwer, Aufgaben zu priorisieren und nacheinander zu erledigen. Mein eigenes Backlog hilft mir dabei. Dreimal wöchentlich habe ich mit unserem Geschäftsführer Matthias Pauers ein “Remote-Daily”, in dem wir uns austauschen, was als nächstes ansteht oder was wir eher perspektivisch wichtig sehen. Bei meiner Tagesplanung lässt er mir freie Hand: Teamprove fördert Eigenverantwortung und das schätze ich sehr.

Und was gute Zusammenarbeit angeht: Dazu braucht es kein gemeinsames Büro. Wenn wir Unterstützung benötigen, fragen wir. Über unsere Team-Chaträume wie “Feedback erwünscht”, “Redebedarf” oder “Kaffeeküche” sowie Direktnachrichten können wir uns unkompliziert austauschen und mit einem Mausklick steht ein Videocall. Irgendjemand hilft immer oder wir finden zeitnah einen Termin. Außerdem gibt es das Teamprove Daily als festes tägliches Angebot: Wer es zeitlich schafft, nimmt daran teil. Kürzlich ist auch ein ganz spontanes Team-Meeting entstanden und ich musste innerlich schmunzeln, denn es fühlte sich wirklich so an, als stünden wir alle zusammen an der Kaffeemaschine.

Wir fühlen uns trotz verteilter Arbeitsplätze einander zugehörig, wir kümmern uns umeinander, lachen miteinander und manchmal wird auch heiß diskutiert. Denn Teamgeist bedeutet nicht, dass alle immer nur nett zueinander sind. Es ist ähnlich wie bei Freunden. Ein guter Freund sagt einem auch nicht nur das, was man hören will. Kurz gesagt: es funktioniert!

8.In deinem LinkedIn-Profil steht als Motto:“Don’t live a little, live a passion.” Lebst du auch beruflich deine Passion?

Passion und berufliche Herausforderungen gehen bei mir Hand in Hand. Im Team einen kreativen und abwechslungsreichen Prozess zu gestalten und dabei Selbstverwirklichung und Eigenverantwortung zu genießen: Das motiviert mich und treibt mich an.

9.Was inspiriert dich beruflich und wo holst du dir neue Impulse? 

Die Inspiration kommt ganz klar aus unserem Team. Jedes Teammitglied ist Experte in seinem Gebiet. Das ist unheimlich spannend. Ich höre manchmal einfach nur zu, lasse das Gesagte wirken und nehme es für mich mit. Ich habe in den letzten Monaten so viel lernen dürfen und bin sehr dankbar dafür. Externe Impulse hole ich mir auch gerne in Social Networks,  vor allem LinkedIn.

10.Verrätst du uns zum Abschluss etwas über deine Freizeitgestaltung neben der Arbeit?

Ich bin keine Stubenhockerin, sondern liebe es, aktiv zu sein, am liebsten in der Natur. Ich bin offen für jede Art von Sport. In letzter Zeit kommen mein Mann und ich immer weniger zum Tanzen, dafür haben wir das Wandern für uns entdeckt. Wenn es die Zeit erlaubt, schnüren wir unsere Wanderschuhe, packen unseren Rucksack und los geht es. Für ein bisschen Nervenkitzel in meinem Leben sorgt der Krimiautor Sebastian Fitzek.

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