„Sehr gut investierte Zeit“ – so lautete die Einschätzung der Teilnehmer unseres eintägigen Workshops „Agilität verstehen“, den wir kürzlich bei einem europäischen Dienstleistungsunternehmen durchführten.

Das gemeinsame Agilitätsverständnis ist für uns ein wesentlicher Erfolgsfaktor für agile Transformationen. Weil Agilität nicht ganz so simpel ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Weil deshalb nach wie vor viele agile Transformationen scheitern, und zwar völlig branchenunabhängig. Weil Agilität eine Haltung ist und kein Set an Methoden. Ja, das Agile Manifest ist schnell gelesen. Vier Leitsätze, zwölf Prinzipien, die sich alle logisch anhören und die sich seit vielen Jahren bewährt haben.  Aber die agilen Werte tatsächlich zu leben und jeden Tag anzuwenden ist anstrengend. Agilität lässt sich nicht erzwingen oder anordnen – und darin liegt eine der größten Herausforderungen der agilen Transformation.

Agilität ist ein Lernprozess und die neuen Verhaltensweisen wie Selbstorganisation, iteratives Arbeiten und eine Feedbackkultur lassen sich nur Schritt für Schritt als Teil der Unternehmenskultur etablieren. Ein häufiges Problem ist auch das Agilitätsgefälle innerhalb der Unternehmen: Während Software-Teams teils seit Jahren als „agile Inseln“ arbeiten, sollen nun auch Bereiche transformiert werden, die bislang nur wenig Berührungspunkte mit Agilität hatten. Workshops wie „Agilität verstehen“ können einen wichtigen Beitrag leisten, Reibungspunkte und Missverständnisse zu minimieren, die Motivation für die anstehenden Veränderungen zu steigern und den Lernprozess deutlich zu beschleunigen.

Es reicht nicht aus, Agilität nur theoretisch zu verstehen. Ziel unserer Trainings ist es deshalb, „Aha-Erlebnisse“ zu gestalten und Agilität erlebbar zu machen. Gemeinsam mit der Personalabteilung haben wir beispielsweise im erwähnten Workshop ein individuelles Konzept mit Aktiv-Phasen erarbeitet, in denen die Teilnehmer Scrum, Kanban und Design Thinking spielerisch kennenlernen konnten. Die Bereitschaft des Teams, sich auf Agilität einzulassen, war groß und die Resonanz sehr positiv. Aus den zahlreichen Fragen nach der Anwendbarkeit im Alltag der jeweiligen Abteilungen ergaben sich bereits wertvolle Impulse für die weitere Transformationsstrategie. Nach der subjektiven Einschätzung der Teilnehmer konnte das Verständnis von Agilität durch den Workshop von durchschnittlich 3 auf 7 gesteigert werden (auf einer Skala von 0 bis 10).

Fazit der gemeinsamen Retrospektive am Ende des Workshops: Weitermachen und weiterlernen! Die Personalabteilung unseres Kunden wird den Workshop „Agilität verstehen“ künftig regelmäßig alle zwei bis drei Monate anbieten, um das agile Mindset nach und nach im gesamten Unternehmen zu verankern. Parallel starteten wir mit einer fünfteiligen Workshopreihe mit praktischen Übungen rund um Feedbackkultur & Konfliktmanagement – wir werden berichten.

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Christoph Dibbern war als Scrum Master und Agile Coach bei Teamprove tätig.

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