Home Office, Remote Work, digitales Arbeiten und Pilotprojekte für die Vier-Tage-Woche:

In der Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren viel getan und das ist gut so. Trotzdem dürfen Risiken der neuen Arbeitsmodelle nicht unter den Tisch gekehrt werden: Das gewünschte Plus an Flexibilität führt nicht automatisch zu einer besseren Work-Life-Balance. Ganz im Gegenteil steigt der Stresslevel häufig sogar, durch Abgrenzungsprobleme im Home Office, mehr Eigenverantwortung bei der Zeiteinteilung oder längere Arbeitstage bei einer verkürzten Arbeitswoche. Ein funktionierendes Stressmanagement wird deshalb immer wichtiger. Unternehmen müssen sensibilisiert und Mitarbeiter geschult werden.

In unserer schnelllebigen und leistungsorientierten Gesellschaft nehmen Stress und daraus resultierende Krankheiten wie Burnout bei vielen Menschen zu. Dies gilt insbesondere auch für den Arbeitsplatz.

„Es zeigt sich, dass der subjektiv empfundene Stress bei den Menschen in den vergangenen Jahren noch einmal signifikant zugenommen hat”, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse die Ergebnisse der Stressstudie 2021. Mehr als ein Viertel der Deutschen fühlt sich häufig gestresst – das entspricht einem Anstieg um 30% im Vergleich zur Vorstudie im Jahr 2013. Auch die globale Studie “People at Work” machte auf das Problem aufmerksam: Der Arbeitsstress hat ein kritisches Niveau erreicht: 67 % der Befragten fühlen sich mindestens einmal pro Woche gestresst, jeder siebte täglich, und mehr als die Hälfte glaubt, dass die Arbeitsleistung unter der Belastung leidet.

Ist Stress also per se negativ?

Nein. In gewissen Maßen kann Stress sogar positiv sein und uns dabei helfen, Herausforderungen und Anforderungen besser zu meistern. Eine gesunde Dosis an Stress kann uns motivieren, unsere Ziele zu erreichen und uns besser auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren.

Allerdings kann eine dauerhafte Belastung durch Stress negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Es ist daher wichtig, dass wir lernen, mit Stress umzugehen und ihn in einem gesunden Maß zu regulieren, um dessen positive Wirkungen nutzen zu können.

Erste Tipps für den Umgang mit Stress

  • Priorisierung von Aufgaben: Indem wir lernen, unsere Aufgaben und Verpflichtungen zu priorisieren, können wir Stress vermeiden, der durch das Gefühl entsteht, nicht genug Zeit zu haben.
  • Entspannungsübungen: Regelmäßige Entspannungsübungen, wie zum Beispiel Progressive Muskelentspannung, kleine Yoga-Übungen am Arbeitsplatz können dazu beitragen, Stress abzubauen und die Konzentration und Leistungsfähigkeit zu verbessern.
  • Regelmäßige Bewegung: In der Mittagspause oder zwischendurch aufzustehen und kurz ans Fenster zu gehen, hilft Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann dazu beitragen, dass wir uns körperlich und mental fit fühlen und so besser mit stressigen Situationen umgehen können. Außerdem können wir unsere Ernährung gezielt nutzen, um uns im Umgang mit Stress zu unterstützen.
  • Vermeiden von Alkohol und Nikotin: Diese Substanzen können das Stresslevel erhöhen und sollten daher in Maßen genossen werden. Doch auch bestimmte Lebensmittel können das Stresslevel zusätzlich steigern. Deshalb sollten wir uns maßvoll und bewusst ernähren.

Negativer Stress belastet Körper und Psyche

Langanhaltender und chronischer Stress kann jedoch negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitenden haben. Eine dauerhafte Belastung kann zu körperlichen und mentalen Themen führen, wie zum Beispiel:

  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Schlafprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Depressionen und Angststörungen

Zudem beeinflusst chronischer Stress die Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeitenden. Es kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisproblemen und einem Mangel an Kreativität führen, was wiederum die Arbeitsleistung negativ beeinflusst.
Um diese negativen Auswirkungen zu vermeiden, ist es wichtig, dass Unternehmen sich mit dem Thema Stressmanagement auseinandersetzen und ihren Mitarbeitenden geeignete Maßnahmen und Unterstützung anbieten.

Stressmanagement macht Unternehmen “fit” im Umgang mit Stress

Tipps, wie Unternehmen ihren Mitarbeitenden helfen können:

  • Überlastung vermeiden:

Es ist wichtig, dass Mitarbeitende nicht zu viele Aufgaben auf einmal übernehmen und dass die Arbeitsbelastung angemessen ist. Außerdem benötigen Mitarbeitende ausreichend Freiraum, damit sie ihre Aufgaben selbst steuern können. Führungskräfte sollten mit einem Blick der Fürsorglichkeit darauf hinweisen, wenn sich Mitarbeitende zu viel vornehmen. Transparenz über Deadlines etc. unterstützt zudem bei der Priorisierung von Aufgaben, damit sich Mitarbeitende auf die wichtigsten und dringlichsten Aufgaben konzentrieren können.

  • Selbstfürsorge fördern:

Selbstfürsorge ist wichtig, um die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern und so besser mit stressigen Situationen umgehen zu können. Natürlich sind Mitarbeitende dafür bis zu einem gewissen Grad selbst verantwortlich, doch Unternehmen können bei der Selbstfürsorge unterstützen, unter anderem durch …

  • Angebote zur Entspannung und Erholung:

Unternehmen können ihren Mitarbeitenden Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung anbieten, beispielsweise Yoga-Kurse, Entspannungskurse oder mit “bewegten Pausen” sogar zwischendurch im Arbeitsalltag.
Angebote zu gesunder Ernährung: Unternehmen können ihre Mitarbeitenden bei einer gesunden Ernährung unterstützen, zum Beispiel durch gesunde Mahlzeiten in der Kantine oder mit Ernährungsworkshops und Informationsmaterial.

  • Angebote für Sport- und Bewegungsaktivitäten:

Unternehmen können die körperliche und mentale Fitness fördern, vielleicht sogar eine gemeinsame Firmenaktivität wie Lauf- oder Schwimmgruppen ins Leben rufen (was dann gleichzeitig auf die Teamatmosphäre einzahlt).

  • Vertrauensvolle Arbeitsbeziehungen schaffen:

Ein gutes Arbeitsklima und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit tragen dazu bei, dass Mitarbeitende sich wohler und sicherer fühlen und somit weniger unter Stress leiden. Unternehmen sollten daher darauf achten, dass Konflikte frühzeitig gelöst werden und dass Mitarbeitende sich auf ihre Kollegen und Führungskräfte verlassen können. Mehr über unser Mediationsangebot erfahren

  • Work-Life-Balance fördern:

Eine ausgeglichene Work-Life-Balance ist wichtig, um den Alltagsstress zu reduzieren, die Gesundheit zu bewahren und das Wohlbefinden zu verbessern. Unternehmen können zum Beispiel flexible Arbeitszeiten oder Remote Work anbieten – individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt. Durch eine ausgeglichene Work-Life-Balance werden Mitarbeiter zudem motivierter und leistungsfähiger, was ebenfalls zu einer Verbesserung der Unternehmensleistung beitragen kann.

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Jill Menon gestaltet als zertifizierte Gesundheitscoach mit unseren Kunden die Rahmenbedingungen für gesundes Arbeiten, Stressmanagement und erfolgreiche Kollaboration - mit viel Empathie und pragmatischer Hands-on-Mentalität.

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