Wenn wir eine agile Transformation begleiten, ist die Bestimmung des Status Quo am Anfang häufig schwierig. Mögliche Gründe: Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung klaffen weit auseinander oder die Definition von Agilität stimmt nicht bei allen Beteiligten überein. Sich zu Projektbeginn auf ein gemeinsames Ziel- und Leitbild zu verständigen, ist aus meiner Sicht deshalb ein entscheidender Erfolgsfaktor jedes Change-Prozesses. Ich mache bei einem meiner Kunden gerade gute Erfahrungen mit dem Einsatz des Videos „Product Ownership in a Nutshell“.

Der Clip erklärt sehr komprimiert und nahezu perfekt in nur 15 Minuten, wie Agilität funktioniert und wie Product Owner, Scrum Master, Stakeholder und Dev-Team zusammenarbeiten. Im Vergleich zu vielen anderen Erklärvideos, die ich zum Thema Agilität kenne, fokussiert dieses Video auf echtem Change und nicht auf Prozesse oder Tools (Quelle: YouTube / Toby Baier).

Die Idee: Wir definieren dieses Video als „Idealbild“ und als Ausgangspunkt für unseren Fahrplan, das Transition Backlog.

  • Alle Beteiligten sehen sich gemeinsam das Video an und machen sich individuelle Notizen, wo sie im eigenen Unternehmen Abweichungen zur Darstellung im Video entdecken (1 Abweichung = 1 Post-it).
  • Anschließend werden alle Notizen gesammelt und geclustert.
  • Darauf aufbauend werden die Schritte auf dem Weg zur agilen Transformation priorisiert und die Gruppe berät gemeinsam, wie sich die „Gaps“ mit möglichst risikoarmen Experimenten minimieren lassen.
  • Diesen Soll-Ist-Abgleich wiederholen wir regelmäßig (z.B. in Scrum-Iterationen) und nähern uns Step by Step immer weiter dem Idealbild an.

So konnten wir sehr unkompliziert erreichen, dass alle Beteiligten von Anfang an mit einem identischen und konstanten Zielbild arbeiten.

Beitrag teilen

Alle Blogartikel
Markus Fuchs war als Agile Coach und Scrum Master bei Teamprove tätig.

Beitrag teilen